Häufige Fragen zur Krebstherapie I Kantonsspital Graubünden

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FAQ – häufig gestellte Fragen

Der Behandlungsablauf ist natürlich von Fall zu Fall unterschiedlich. Üblicherweise verläuft ein Therapietag folgendermassen:

  • Sie melden sich am Tag der Therapie oder Konsultation bei der Anmeldung an.
  • Dort wird Ihnen das persönliche Dossier überreicht, mit dem Sie ins Wartezimmer gehen können.
  • Je nach Bedarf wird Ihnen vor der ärztlichen Besprechung Blut abgenommen. Darüber informieren wir Sie im Voraus.
  • Ihre zuständige onkologische Ärztin oder der zuständige Arzt holt Sie dann im Wartezimmer persönlich ab.


Im anschliessenden Arztgespräch 

  • Besprechen Sie mit der Onkologin oder dem Onkologen Ihre Befindlichkeit.
  • Werden Sie bei Bedarf untersucht.
  • Besprechen Sie die aktuellen Blutwerte. Anhand derer wird die exakte Therapie für diesen Tag verordnet.
  • Danach können Sie wieder ins Wartezimmer gehen.

 

Weiterer Ablauf

  • Ihr Arzt übergibt der für Sie zuständigen Pflegefachfrau die Verordnung Ihrer Krebstherapie.
  • Diese Pflegefachfrau wird Sie dann persönlich im Wartezimmer abholen und Sie in ein Behandlungszimmer begleiten.
  • Die verordnete Krebstherapie bereiten wir unterdessen direkt in unserer Apotheke zu.
  • Im Therapieverlauf überprüfen wir laufend Ihr Befinden und nehmen bei Bedarf Anpassungen vor.
  • Von Therapiebeginn bis zum Therapieabschluss betreut und begleitet Sie unser spezialisiertes Pflegeteam.

 

Verschiedenes

  • Begleitpersonen sind willkommen, wenn es für Sie hilfreich ist. Begleitpersonen können unterstützend wirken oder die Behandlungszeit verkürzen. 
  • Wir nehmen uns gerne Zeit für Sie: Es ist wichtig, dass Sie uns Ihre Anliegen, Sorgen oder Unklarheiten mitteilen.
     

Sprechen sich die verschiedenen Fachärzte bezüglich der optimalen Behandlung für mich untereinander ab?

Selbstverständlich. Im Kantonsspital Graubünden pflegen wir eine sehr enge Zusammenarbeit aller in die Tumortherapie eingebundenen Fachdisziplinen: Chirurgie, Strahlentherapie, Radiologie, Pathologie und weiteren Spezialbereichen wie z.B. Gynäkologie, Urologie, HNO, Neurochirurgie. 

Mehrmals in der Woche finden in unserem Spital sogenannte Tumor-Boards statt. Dort diskutieren die Fachpersonen aller wichtigen Disziplinen gemeinsam Behandlungsmöglichkeiten für die jeweilige Patientin oder den jeweiligen Patienten. So sichern wir eine optimale Therapie für Sie.
 

Werden im Kantonsspital Graubünden alle verfügbaren medikamentösen Krebstherapien angeboten?

Ja. Im Prinzip setzen wir im Kantonsspital Graubünden alle verfügbaren Therapien und Therapiekombinationen ein. Auch vielversprechende neue Medikamente können teilweise im Rahmen von Behandlungsprogrammen frühzeitig verfügbar gemacht werden. 

Ausnahmen stellen sehr intensive Therapiemassnahmen dar. Beispielsweise Therapien bei akuten Leukämie-Erkrankungen sowie Therapien, die eine Transplantation von eigenen oder fremden Blutstammzellen erfordern. 

Für diese Fälle besteht eine enge Kooperation mit erfahrenen Zentren. Die Behandlung kann dadurch «Hand in Hand» mit dem KSGR durchgeführt werden kann. Davon betroffen ist aber nur ein sehr kleiner Teil unserer onkologischen Patientinnen und Patienten. Die allermeisten Krebspatientinnen und Krebspatienten erhalten die komplette Therapie hier am KSGR.
 

Wie wird eine medikamentöse Krebstherapie üblicherweise verabreicht?

Die meisten Medikamente werden in Form von Infusionen über eine Vene verabreicht. Dies kann als Kurzinfusion über wenige Minuten oder auch als aufwendigere Infusionstherapie über einige Stunden erfolgen. Es gibt auch eine zunehmende Anzahl medikamentöser Krebstherapien, die in Form von Tabletten eingenommen werden.
 

Muss man während der Krebstherapie im Spital bleiben?

Nein. Die meisten Therapien finden problemlos in unserem Ambulatorium statt. Dies betrifft auch aufwändigere mehrstündige Therapien. In unserem Ambulatorium gibt es Zimmer mit Patientenliegen oder bei Bedarf mit Betten. Im Anschluss an die Therapie können die Patientinnen und Patienten wieder nach Hause gehen. Anschliessend können viele Kontrollen in hausärztlichen Praxen gemacht werden.  
 

Wie häufig findet die Krebstherapie statt und wie lange dauert sie?

Das kann sehr unterschiedlich sein und hängt von der Art der Erkrankung und der notwendigen Therapie ab. 

  • Üblicherweise werden Therapien in sogenannten Zyklen verabreicht. Ein Zyklus dauert in der Regel drei bis vier Wochen. 
  • Bei manchen Therapien werden Medikamente pro Zyklus nur einmal verabreicht, bei anderen sind wöchentliche Therapiegaben notwendig. 
  • Die Gesamtdauer einer Krebsbehandlung kann sehr unterschiedlich sein. Meist liegt sie im Bereich von etwa vier bis sechs Monaten.
     

Was darf ich während der Krebstherapie essen oder trinken?

Im Prinzip dürfen Sie alles essen und trinken, worauf Sie Appetit haben und was Sie auch bisher gegessen haben. Wir empfehlen Ihnen, auf einen ausgewogenen Speiseplan zu achten. 

Grundsätzlich ist es wichtig, dass Sie genügend Flüssigkeit zu sich nehmen (1.5 bis 2.5 Liter pro Tag). Kleine Mengen Alkohol dürfen Sie durchaus trinken - allerdings raten wir am Tag der Krebstherapie sowie am Tag danach von alkoholischen Getränken ab.

Es ist möglich, dass Ihnen das Behandlungsteam von gewissen Lebensmitteln und Getränken für einen bestimmten Zeitraum abrät, da es zu Wechselwirkungen mit der Krebstherapie kommen kann.
 

Muss ich mich während Krebstherapie körperlich schonen?

Im Prinzip nicht. In der Regel ist es sogar vorteilhaft, wenn Sie sich während einer Therapiephase durch leichte körperliche Betätigung fit halten - sofern es die Gesamtsituation erlaubt. Abgeraten wird lediglich von Überanstrengungen und der Ausübung von Sportarten mit hoher Verletzungsgefahr.

Werde ich über mögliche unerwünschte Wirkungen informiert?

Selbstverständlich. Vor jeder Therapie wird Ihr behandelnder Arzt oder Ihre behandelnde Ärztin mit Ihnen ein sehr ausführliches Gespräch über den Nutzen und das Ziel der Behandlung führen. Dabei besprechen sie mit Ihnen auch über die zu erwartenden unerwünschten Wirkungen und Risiken. 

Sie haben genügend Zeit, Fragen zu stellen und über Ihre Bereitschaft nachzudenken, die Therapie durchzuführen. Eine Krebstherapie verabreichen wir nur, wenn Sie darüber informiert wurden und Ihr Einverständnis (in der Regel schriftlich) zu einer solchen Therapie gegeben haben.
 

Fallen die Haare bei der Krebstherapie immer aus?

Nein. Es gibt viele Krebs-Medikamente, die sehr gut wirksam sind und keinen Haarverlust verursachen. Deshalb kommt es auf die Art der Erkrankung und das notwendige Medikament an, ob Sie mit Haarausfall rechnen müssen.

Bei manchen Erkrankungen lässt sich ein vorübergehender Haarverlust leider nicht vermeiden. Nach der Krebstherapie kommt es in aller Regel wieder zu einem normalen Haarwachstum. 

Auf Wunsch können Sie sich frühzeitig eine Perücke anfertigen lassen, die Ihrer aktuellen Frisur entspricht. Eine weitere Option ist das Tragen von Kopftüchern oder Hüten. Die Kosten werden grösstenteils von der Invalidenversicherung beziehungsweise durch die AHV übernommen. Wir vermitteln Ihnen gerne Kontakte, wenn Sie eine Perücke bestellen möchten. 

Bei einigen Medikamenten kann vorbeugend während der Therapie eine sogenannte Kühlhaube angewendet werden. Fragen Sie Ihr Behandlungsteam.
 

Werde ich während der Krebstherapie unter starker Übelkeit leiden?

In aller Regel nicht. Früher war Übelkeit ein häufiges Problem. Heute gibt es moderne, sehr wirksame Medikamente – sogenannte Antiemetika – die in den allermeisten Fällen Übelkeit und Erbrechen zuverlässig verhindern. 

Gelegentlich tritt Übelkeit auch ein, zwei Tage nach der Behandlung auf. Aus diesem Grunde gibt Ihnen die Pflegfachperson eine Bedarfsmedikation und entsprechende Empfehlungen mit nach Hause. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, wenn trotz allem Probleme auftreten.
 

Verursacht eine Krebstherapie Schmerzen?

Nein. Wenn die Medikamente fachlich korrekt verabreicht werden, verursachen sie keine Schmerzen. Schmerzen sind meistens die Folge der Tumorerkrankung und sollten durch die Krebstherapie gelindert werden. 

Manchmal kommt es infolge der Therapie zu unerwünschten Wirkungen, wie beispielsweise Schleimhautentzündungen, die wiederum schmerzhaft sein können. Ihr Behandlungsteam wird Ihnen für solche Fälle entsprechende Medikamente verschreiben und Empfehlungen mit nach Hause geben.
 

Sind alle Krebstherapien gleich intensiv und mit gleich vielen unerwünschten Wirkungen verbunden?

Ganz und gar nicht. Es gibt milde Krebstherapien, die ausgesprochen wenig Nebenwirkungen haben. Solche Therapien können auch bei betagten Patientinnen und Patienten ohne Probleme verabreicht werden. Auf der anderen Seite gibt es sehr intensive Therapie-Kombinationen, die mit stärkeren, unerwünschten Wirkungen verbunden sind. 

Ob für Sie eine eher milde oder eher intensive Therapie infrage kommt, wird Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr behandelnder Arzt von mehreren Faktoren abhängig machen. In erster Linie spielt die Erkrankung selbst die grösste Rolle. Wichtig sind aber auch die individuellen Therapieziele, das Alter, etwaige Begleiterkrankungen und Ihr allgemeiner Gesundheitszustand. 
 

Was mache ich bei psychischen Problemen?

Die Diagnose Krebs ist für die meisten Betroffenen und deren Angehörige ein schwerer Schock und führt zu einer grundlegenden Veränderung der Lebensumstände. Das kann die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten, aber auch ihrer Angehörigen mindern und die medizinische Behandlung zusätzlich erschweren.

Es ist wichtig, dass Sie wissen, dass Sie Ihre Bedürfnisse, Sorgen und Ängste dem Behandlungsteam offen mitteilen können, damit wir Sie ganzheitlich und individuell unterstützen können. Beim psychoonkologischen Team des Kantonsspitals Graubünden finden Sie professionelle Hilfe und Unterstützung.
 

Was kann ich tun, wenn ich aufgrund meiner Erkrankung Probleme mit meiner Arbeitsstelle bekomme und dadurch finanzielle Probleme entstehen?

Eine Krebserkrankung überrascht Patientinnen und Patienten häufig mitten im Arbeitsleben. Weil oft längere und intensive Behandlungen nötig sind, können Probleme am Arbeitsplatz entstehen. Unterstützung finden Sie beim Spital-Sozialdienst des Kantonsspitals Graubünden oder der Krebsliga Graubünden.

Zu unseren Studien erfahren Sie alles Wissenswerte unter Klinische Forschung.