Pathologie Angebot | Kantonsspital Graubünden

Behandlungsfelder

Pathologie ist heute weit mehr als nur das Obduzieren von verstorbenen Patienten. Am Kantonsspital Graubünden untersuchen wir krankhafte Organ- und Gewebeveränderungen praktisch ausschliesslich von lebenden Personen, stellen die Diagnose, treffen Aussagen über mögliche Therapieoptionen und unterstützen die behandelnden Ärzte in der Beurteilung des Therapieerfolges.

Unsere Pathologinnen und Pathologen analysieren u.a. Gewebe, das unsere Ärzteteams bei Operationen aus Organen entfernt haben. Aus diesen Gewebeproben schneiden sie auffällige Teile heraus und verarbeiten sie zu sogenannten Schnittpräparaten – zur Untersuchung unter dem Mikroskop. 

Hauptaufgabe unseres Pathologenteams ist die Beurteilung dieser Schnittpräparate. Danach kann es Angaben zu folgenden Aspekten machen:

  • Art und Schweregrad einer Erkrankung
  • Mitteilungen über gutartige oder bösartige Veränderungen
  • Bestimmung eines Tumortyps und Hinweise auf weitere Behandlung und Prognose
  • Ausdehnung von spezifischen Veränderungen, insbesondere Krebserkrankungen
  • Erfolge der bisher durchgeführten Therapien


Unsere Pathologinnen und Pathologen können schon an einzelnen Zellen feststellen, ob es sich um Frühformen von Krebs und um welchen Krebs es sich handelt. Auch in Körperflüssigkeiten können sie Krebszellen nachweisen. 

Manchmal benötigt ein Ärzteteam während einer Operation Informationen zum operierten Gewebe. Dazu erhält der Pathologie unfixiertes Gewebe, während die Patientin oder der Patient in Narkose liegt. Innerhalb weniger Minuten erhält unser Chirurgenteam das Resultat der pathologischen Untersuchung und kann dann über das weitere Vorgehen bei der Operation entscheiden.

Unsere Pathologinnen und Pathologen untersuchen in der klinischen Autopsie die verstorbenen Patienten – im Gegensatz zur Rechtsmedizin, die ‘aussergewöhnliche Todesfälle’ im Sinne des Rechtssystems abklärt.

Wir führen Obduktionen durch, um Erkrankungen und/oder Todesursachen feststellen zu können. Dies dient der Information der Angehörigen nach dem Tod des verstorbenen Familienmitgliedes, der Erforschung von neu aufgetretenen Erkrankungen (z.B. COVID), und ist ein wichtiger Pfeiler der ärztlichen Qualitätskontrolle und Ausbildung. Bei Bedarf beraten wir die Angehörigen bezüglich Infektions-, Berufs- oder Erbkrankheiten direkt selbst.

Histologielabor

Im Histologielabor analysieren wir die Gewebsstruktur bis hin zu einzelnen Genen. Dabei kann es sich entweder um sehr wenig Gewebe handeln, etwa von einer Magenspiegelung, einzelne Zellen, bei einer Lungenspiegelung, oder um ganze Organe, die unsere Chirurginnen und Chirurgen entfernen mussten. 

Das Ziel unserer Untersuchungen ist die genaue Benennung des Krankheitsprozesses und seiner Ausdehnung. Der pathologische Befund bildet die Grundlage für die weitere Behandlung der Patientinnen und Patienten. Er dient aber auch dem Monitoring der bereits erfolgten Behandlungen.
 

Probeneinsendung

In diesem Dokument finden Sie alle Informationen zur Probeneinsendung von Operations- und Biopsiepräparaten:

Für Schnellschnittuntersuchungen bitten wir um telefonische Anmeldung:
Montag bis Freitag: 7:30 – 16:30 Uhr unter +41 81 256 65 52.

Hier erhalten Sie alle wichtigen Informationen zu Schnellschnittuntersuchungen:

Gewebeproben können Sie per Post einsenden oder unseren Transportdienst in Anspruch nehmen. Bitte beachten Sie unsere Verpackungsanweisungen:

Unser Zytologie-Team kann anhand von kleinen Gewebeproben sehr früh krankhafte Veränderungen von Körperzellen erkennen.
 

Zytologielabor

In der Gynäkologie können wir Zellmaterial zur Vorsorgeuntersuchung gewinnen. Für andere Untersuchungen werden aus tumorverdächtigen Knoten Zellen zur diagnostischen Sicherung untersucht. Diese wenig belastende Methode kann frühzeitig und rasch Klärung erreichen. 
 

Gynäkologische Vorsorgezytologie

Der PAP-Abstrich ist ein Zellabstrich des Gebärmuttermundes und -halses. Dies ist die etablierte Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Krebs und invasiven Tumoren. 
Weitere Aufarbeitungsmethoden sind:

  • die Dünnschichtzytologie: Bei dieser flüssigkeitsbasierten Methode erhalten wir das abgestrichene Zellmaterial in einer Konservierungsflüssigkeit. Daraus stellen wir dann Dünnschichtpräparate (Monolayer) her. 
  • die HPV-Testung: Gewisse Virusstämme spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung des Gebärmutterhalskrebses. Die HPV-Genotypisierung ist relevant für das Monitoring der Patientin.

 

Klinische Zytologie

Zur klinischen Zytologie gehören die Exfoliativzytologie und die Punktionszytologie.

In der Exfoliativzytologie untersuchen wir:

  • spontan abgeschilferte Zellen (u.a. Urin, Sekrete, Ergüsse von Körperhöhlen)
  • durch forcierte Spülung gewonnene Zellen (z.B. nach Harnblasenspülung) 
  • mittels Bürstenabstrich gewonnenes Zellmaterial (Bronchialsystem, Gallengang).

In der Punktionszytologie analysieren wir Zellen, die per Feinnadelpunktion von tumorartigen Gewebeschädigungen entnommen wurden (Schilddrüse, Brust, Lymphdrüsen u.a.).
 

Probeneinsendung

In diesem Dokument finden Sie alle Informationen zur Probeneinsendung Zytologie:

Gewebeproben können Sie per Post einsenden oder unseren Transportdienst in Anspruch nehmen. Bitte beachten Sie unsere Verpackungsanweisungen:

Am Kantonsspital Graubünden führen wir im Auftrag der Kantone das Krebsregister der Kantone Graubünden und Glarus. Darin erfassen wir Krebserkrankungen von Personen mit Wohnsitz in einem dieser beiden Kantone.

Das Ziel des Krebsregisters: Erhebung von bevölkerungsweiten Angaben über das Auftreten und die Behandlung von Krebs. Dies hilft durch Prävention, Früherkennung und verbesserte Versorgung von Tumorerkrankungen letztlich jedem Einwohner der Kantone.

Das kantonale Krebsregister stellt sich vor.