Endometriose: Im Dialog die richtige Therapie finden 23. Sep 2024 Etwa jede zehnte Frau im gebärfähigen Alter leidet unter Endometriose. Die chronische Krankheit sorgt bei den betroffenen Frauen für teils massive Menstruationsbeschwerden. Solche Schmerzen sind nicht normal. Das Endometriosezentrum des Kantonsspitals Graubünden berät, behandelt und begleitet Patientinnen persönlich und ganzheitlich. Bild Endometriose ist eine chronische, jedoch gutartige, Erkrankung, bei der die Gebärmutterschleimhaut ausserhalb der Gebärmutter wächst. Die Endometrioseherde befinden sich meistens im Unterbauch, häufig in den Eierstöcken, der Gebärmutter, am Bauchfell und selten am Darm, an den Harnleitern sowie an der Blase. Es entstehen entzündliche Verklebungen, die zu Schmerzen und auch manchmal Unfruchtbarkeit führen können. Endometrioseherde durchlaufen denselben Monatszyklus wie die Gebärmutterschleimhaut. Das Blut kann jedoch nicht aus dem Körper abgesondert werden und muss durch Entzündungszellen abgebaut werden. Oft ein langer LeidenswegDie Diagnose der Krankheit ist nicht einfach: Symptome wie Schmerzen bei der Periode, chronische Unterleibsschmerzen, Verstopfung oder Durchfall während der Periode, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder ein unerfüllter Kinderwunsch können auf eine Endometriose hinweisen, aber auch diverse andere Ursache haben. Bis zur richtigen Diagnose dauert es oft mehrere Jahre. Die richtige Therapie findenWas für die eine Patientin richtig ist, muss nicht zwingend auch für die andere gelten. Bei der Therapieplanung müssen viele Aspekte berücksichtigt werden. Es gibt verschiedene Formen der Endometriose. Die Patientinnen haben auch nicht alle die gleichen Beschwerden und Bedürfnisse, weshalb es keine Standardtherapie gibt. Der Wunsch nach Schmerzbekämpfung und der Kinderwunsch spielen dabei die zentralen Rollen. Steht der Schmerz im Vordergrund und ist die Familienplanung abgeschlossen, können sämtliche Endometrioseherde entfernt werden. Wünscht sich die Patientin Kinder, müssen Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke geschont werden.Auch deshalb ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei Endometriosepatientinnen entscheidend. Von der Gynäkologie über die Reproduktionsmedizin hin zum Sozialdienst und der Psychologie greifen die Zahnräder der Fachbereiche im Endometriosezentrum ineinander und bieten den Patientinnen eine umfassende Betreuung. Der Dialog ist wichtigDie Endometriose-Schmerzen schränken Betroffene in Berufsalltag, Privatleben und Partnerschaft ein Die Krankheit Endometriose schafft für betroffene Frauen eine schwierige Situation. Privat wie beruflich. Es ist wichtig, das betroffene einen Dialog suchen und auch finden können. Unter Freundinnen, mit andere Betroffenen aber auch mit Gynäkologinnen oder Spezialisten. Die Symptome müssen erkannt und gemeinsam muss geklärt werden, welche Massnahmen in Frage kommen und welche nicht. Im Endometriosezentrum der Frauenklinik Fontana des Kantonsspital Graubünden steht Patientinnen ein interdisziplinäres Team zur Verfügung, das über eine breite Erfahrung bei der Abklärung und Behandlung von Endometriose verfügt.