Dialyse: Transalpine Studie mit Beteiligung des KSGR | Kantonsspital Graubünden

Dialyse: Transalpine Studie mit Beteiligung des KSGR

23. Nov. 2023
Die Nephrologie des Kantonsspitals Graubünden nimmt an einer internationalen Studie teil. Deren Ziel es ist, die Qualität von Dialysebehandlungen massgeblich zu verbessern.

Unter dem Namen «Interreg-Interactive-HD 2.0» läuft eine medizinische Beobachtungsstudie bei Patienten mit chronischer Nierenkrankheit, die mit der Modalität einer Hämodialyse (HD, Blutwäsche) behandelt werden. Mit daran beteiligt ist auch das Kantonsspital Graubünden.
 

Graubünden, Tessin und Lombardei

Es ist eine transalpine, grenzübergreifende Kooperation von Dialysestationen in der Lombardei (Italien), Lugano (Tessin) und Chur (Graubünden). Die Abteilung für Nephrologie des KSGR mit ihrer grossen Dialysestation nimmt seit 2020 aktiv an der Interreg-Studie Teil. Letzte Woche waren Giustina Casagrande PhD, CSO und Lavinia Pizzi M.Sc. von der Fondazione politecnico di Milano in Chur am KSGR zu Besuch, um sich mit den Verantwortlichen der Nephrologie des KSGR, Dr. med. Reto Venzin, Dr. med. Philipp Grosse und Pflegefachfrau Alina Katharina Eich auszutauschen und die nächsten Schritte zu besprechen.
 

Interaktive Datenbank

Die Datensammlung der beteiligten Zentren umfasst einerseits Ergebnisse aus Patientenumfragen (PROMS and PREMS) in Bezug auf die Lebensqualität von chronischen Dialysepatienten. Andererseits werden biologische Messdaten erfasst. Dazu gehören Dialysebehandlungsdaten, Blutwerte, Parameter wie Blutdruck, Schlafqualität, Pulsdruckkurven und Herzströme (EKG). Letztere werden mit modernen smart-watches und sogenannten Life-vests aufgezeichnet. Diese Daten werden zentral ausgewertet und fliessen in die Optimierung der Behandlung ein.
 

Erfahrungen austauschen, Qualität erhöhen

Ziel der gross angelegten Studie, die von der Europäischen Union und auch den Kantonen Tessin sowie Graubünden und dem Bund unterstützt wird, ist es über die Entwicklung eines computerbasierten Vorhersage-Algorithmus die Qualität der Dialysebehandlung zu verbessern und den interregionalen länderübergreifenden Erfahrungsaustausch zu verbessern. Dies soll nicht zuletzt Patientinnen und Patienten aus Bergregionen zugutekommen: sie können so nahe an ihrem Wohnort bestmöglich versorgt werden.