Patienten erleben ihren Aufenthalt auf der Intensivstation, abhängig von der Schwere ihrer Erkrankung, sehr unterschiedlich. Die dauernde Präsenz von ausgebildetem Personal und der Einsatz von Überwachungsgeräten kann einerseits das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen vermitteln, andererseits kann die ungewohnte technische Umgebung auch als beängstigend erlebt werden. Eine dritte Gruppe wiederum nimmt die Umgebung aufgrund der gesundheitlichen Umstände oder aber aufgrund unserer Behandlung (Stichwort „künstliches Koma“) nicht oder nur sehr eingeschränkt wahr.
Unser spezialisiertes Behandlungsteam geht auf die unterschiedlichen Wahrnehmungen und Bedürfnisse ein und versucht, den Ablauf der Behandlung patientenorientiert zu gestalten.
Aufgrund der jeweiligen Krankheiten, Verletzungen oder der damit verbunden körperlichen Reaktionen kann es zu schweren psychischen Belastungssituationen kommen. Manche Patienten kommen sogar in einen Zustand, in dem sie die Ereignisse, die mit ihnen oder um sie herum geschehen, nicht mehr richtig einordnen können. Sie sind verwirrt, wissen nicht mehr, wo sie sind und verlieren das Zeitgefühl, dösen durch den Tag und können nachts nicht schlafen. Einige träumen häufig und können ablehnend gegenüber Behandelnden oder sogar nahestehenden Personen reagieren. Meist können sich schwerkranke Patienten nicht mehr an ihre Zeit auf der Intensivstation erinnern.
Wir kennen pflegerische sowie ärztliche Massnahmen, die es dem Patienten erleichtern, diese Erfahrungen zu verarbeiten. Die Angehörigen können, unter Anleitung des Behandlungsteams, zur besseren Bewältigung dieser schweren Zeit, Wesentliches beitragen.