Die Basisdiagnostik des Bewegungsapparats bildet die Abbildung der Gelenke und der Wirbelsäule mittels klassischer Röntgentechnik. Der Vorteil der Projektionsradiographie liegt in der hochauflösenden Darstellung des Knochens und dem Nachweis von Kalk (Abb.1).

Abb. 1: Projektionsradiographie des rechten Schultergelenks. Einfacher Nachweis eines Kalkdepots (Pfeile) in der Rotatorenmanschette bei einer kalzifizierten Tendinitis.
Je nach klinischem Befund und der Fragestellung ist die Durchführung einer Sonographie, einer Computertomographie (CT) oder einer Magnetresonanztomographie (MRI) notwendig.
Die Sonographie erlaubt auch eine funktionelle Untersuchung der oberflächlich gelegenen Sehnen, Muskeln und Bänder.
Die Computertomographie ist durch die Möglichkeit der hochauflösenden, dreidimensionalen Darstellung des Knochens wichtig für die weiterführende Diagnostik des Skelettsystems (Abb.2).

Abb. 2: Eine häufige Anforderung für die CT ist die genauere Darstellung von Frakturen, wie zum Beispiel des Kahnbeins an der Handwurzel. Die CT als hochauflösendes Schnittbildverfahren erlaubt die Darstellung der Knochen in angepassten Raumebenen (a, b) und als 3-dimensionale Darstellung (c) zur optimalen Planung und Verlaufsbeurteilung der Therapie.
Am Kantonsspital Graubünden wird die neueste CT-Technik verwendet.
Die sogenannte Dual-Energy-CT erlaubt den Nachweis spezifischer Gewebezusammensetzungen, was z. B. in der Detektion der Gichtarthropathie Anwendung findet.
Die Arthrographie ist eine Spezialuntersuchung der muskuloskelettalen Radiologie zur hochwertigen Diagnostik der Gelenke die am zentralen Röntgeninstitut des Kantons Graubünden mehrmals täglich durchgeführt wird.
Für viele Fragestellungen wird die Arthrographie in Kombination mit der MRI (Magnetresonanztherapie) am häufigsten am Schulter- oder Hüftgelenk eingesetzt.
Bevor allerdings eine hochauflösende Diagnostik der Gelenke in der MRI oder CT erfolgen kann, wird eine geringe Menge Kontrastmittel, unter sterilen Bedingungen, durch spezialisierte Radiologen in das jeweilige Gelenk appliziert. Je nach Gelenk handelt es sich hier um eine Menge von 1-30 ml.
In einem Gespräch mit dem zuständigen Arzt wird der Patientin / dem Patienten die Vorgehensweise ausführlich erläutert und das Einverständnis eingeholt.
Häufige Indikationen zur Durchführung einer Arthrographie:

Abb. 8: 3T MR-Arthrographie der Schulter. Der Pfeil markiert den kontrastmittelgefüllten Defekt in der Sehne des Musculus supraspinatus im Sinne einer Teilruptur.
- MR-Arthrographie zur Abklärung der Rotatoremanschette der Schulter (Abb. 8)

Abb. 9: CT-Arthrographie der Schulter. Kontrastmittelgefüllter Gelenkbinnenraum (*) und Nachweis einer sogenannten knöchernen Bankart-Läsion, einem typischen Verletzungsmuster an der Gelenkpfanne nach Schulterluxationen.
- MR- und CT-Arthrographie bei Instabilität des Schultergelenks

Abb. 10: Hochauflösende 3T-MRI zur Darstellung der Handwurzel mit intraartikulärer Kontrastierung.
- MR-Arthrographie zur Abklärung von Bandverletzungen des Handgelenks und der Handwurzel (Abb. 10)

Abb. 11: MR-Arthrographie des Kniegelenks nach vorangegangener Meniskusoperation. Die kontrastmittelmarkierte Linie im Innenmeniskushinterhorn (Pfeil) weist den Riss nach.
- MR- oder CT-Arthrographie des Kniegelenks nach vorangegangener Meniskusoperation (Abb. 11)

Abb.12 : CT-Arthrographie des oberen Sprunggelenks zur hochauflösenden Beurteilung des Gelenkknorpels.
- CT-Arthrographie zur Beurteilung des Gelenkknorpels am oberen Sprunggelenk (Abb. 12)
Das Kantonsspital Chur ist eines von zwei ausseruniversitären Sarkomzentren in der Schweiz. Die muskuloskelettale Bildgebung ist Teil des sogenannten Sarkomboards, in dem alle Fälle von Weichteilsarkomen interdisziplinär begutachtet werden, um eine bestmögliche Diagnostik und Therapie für die betroffenen Patienten zu gewährleisten.
In Zusammenarbeit mit der Interventionellen Radiologie werden Gewebeentnahmen am Skelett oder den angrenzenden Weichgeweben vorgenommen.
Je nach Lokalisation wird entweder die Computertomographie oder die Sonographie als unterstützende bildgebende Modalität verwendet um das Biopsiesystem mit minimalem Risiko in die exakte Position zu führen.
In der Regel ist eine lokale Betäubung ausreichend um einen schmerzfreien und ambulant durchführbaren Eingriff zu gewährleisten.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zur diagnostischen und therapeutischen Gelenk- oder Schleimbeutelinfiltration mit entzündungshemmenden Medikamenten und unter bildgebender Kontrolle.
Das Osteoidosteom, ein vergleichsweise seltener, gutartiger Knochentumor mit charakteristischem Schmerzprofil kann perkutan unter bildgebender Kontrolle mittels CT durch eine Radiofrequenzablation therapiert werden. Hierzu ist allerdings eine Narkose durch die anästhesiologischen Kollegen notwendig.