Aus den Bildern, die zum Spatenstich von unseren Mitarbeitern und Gästen gemacht wurden, ist ein grosses Mosaik entstanden, auf dem man den fertigen Bau des Kantonsspitals Graubünden sehen kann.
Der Spatenstich für das Bauprojekt SUN ist am 24. Oktober 2014 erfolgt. Die zuständigen Gremien der Stiftung Kantonsspital Graubünden haben das Bauprojekt SUN zusammen mit den Mitarbeitenden, Anwohnern sowie Gästen gestartet.
Heute für morgen investieren
Das Bauvorhaben ermöglicht eine grössere Flexibilität der zukünftigen Raumnutzung sowie die Optimierung der internen Prozesse. Die Anzahl der Operationssäle wird z. B. von zwölf auf 15 erhöht. Weil künftig „ambulant vor stationär“ noch mehr gelten wird, würden mit SUN ebenfalls zusätzliche Behandlungs- und Untersuchungszimmer geschaffen. Zudem wird das älteste Haus A, West, abgebrochen.
Finanzierung nur mit Fallpauschalen
Die Stiftung Kantonsspital Graubünden finanziert das Grossprojekt SUN aus eigener Kraft. Das heisst, die Realisierung erfolgt rein aus den Fallpauschalen ohne weitere Beiträge von Kanton und Gemeinden. Volkswirtschaftlich bleibt damit die Wertschöpfung im Kanton.
Neuer Haupteingang an der Loëstrasse
Sichtbarstes Zeichen des umgebauten Kantonsspitals Graubünden wird das neue, sechsstöckige Hauptgebäude an der Loëstrasse sein. Der neue Haupteingang, die Einfahrt zur Tiefgarage sowie die Bushaltestelle liegen neu verkehrsgünstig an der Loëstrasse. Empfang, Patientenaufnahme und Kiosk befinden sich in der Empfangshalle im Erdgeschoss. Darüber sind Cafeteria, Küche, Personalrestaurant sowie Konferenz- und Schulungsräume untergebracht. Auf den folgenden Etagen sind Behandlungsräume und Büros der 33 medizinischen und chirurgischen Spezialdisziplinen geplant.
Optimale Anordnung der hochinstallierten Bereiche
Es ist gelungen, alle hochinstallierten Bereiche (die wichtigsten Bereiche eines Zentrumsspitals) auf einem einzigen Stockwerk anzusiedeln. Dabei wird der natürliche Fluss des Patienten abgebildet. Die Prozesse insbesondere für schwer verletzte oder kranke Patienten werden stark erleichtert und optimiert. Notfallaufnahme, Operationssäle (OPS), Aufwachsaal, Intensivpflegestation, Tagesklinik Chirurgie sowie Augenklinik liegen zusammen mit der Kardiologie und Radiologie inkl. CT und MRI auf der fünften Etage. Diese entspricht dem heutigen Eingangsgeschoss.
Neuer Notfall mit eigener Zufahrt
Der Notfall erhält eine alleinige Zufahrt an der Stelle des heutigen Haupteingangs. Die heute hoch überlastete Betriebsverbindung zwischen Loë- und Arlibonstrasse wird zukünftig einzig der Notfallzufahrt dienen. Die Behandlung von Notfallpatienten wird dadurch auf das Stockwerk fünf konzentriert und zusammen mit den erweiterten Platzverhältnissen stark verbessert.
Realisierung in Etappen
Die Realisierung von SUN erfolgt in zwei Bauetappen. Bereits gebaut und am 17.10.2014 in Betrieb genommen wurden die beiden provisorischen Helilandeplätze. Die Anflüge finden während der Bauzeit nicht mehr von Westen, sondern von Süden her statt. Beim Anflugregime wird darauf geachtet, dass die Lärmemissionen möglichst gering gehalten werden. Der Bauplatz wird gemäss Richtplanung von der Loëstrasse her erschlossen. Die konkreten Bauplatzinstallationen stehen unmittelbar bevor. Aus Sicherheitsgründen musste der Fussweg zwischen der Arlibon- und Calunastrasse auf dem Areal des Kantonsspitals Graubünden bis auf weiteres gesperrt werden.
Das neue Hauptgebäude als Herzstück von SUN ist 136 Meter lang, 48 Meter breit und 25 Meter hoch. Es wird in zwei Bauetappen realisiert. Die erste Bauetappe, H-1, erfolgt bis im Frühjahr 2020. Mit der Inbetriebnahme dieses Gebäudeteiles auf April 2020 werden auch der Hauptzugang und die ganze Erschliessung (Logistik) zum Kantonsspital Graubünden an die Loëstrasse verlegt.
Im 2020 wird das Haus A, West, abgebrochen und mit der zweiten Bauetappe begonnen. Dieser Gebäudeteil H-2 wird voraussichtlich im Jahre 2026 in Betrieb genommen. Nach Ende des Bauprojektes werden 2026 die beiden Landeplätze der Rettungshelikopter auf dem Dach des Hauptgebäudes platziert sein.
Paralleler Spitalbetrieb
Die Aufrechterhaltung des laufenden Spitalbetriebs stellt neben dem lange dauernden Bauprojekt eine grosse Herausforderung dar. Der Spitalbetrieb muss jederzeit gewährleistet sein und geht der Baustelle vor. Der Spitalbetrieb und die Baustelle werden so gut wie möglich entflechtet, so sind zum Beispiel die Notstromversorgung und die Helikopterlandeplätze mittels vorgezogenen Bauten aus dem Baustellenbereich verschoben worden.
Kreuzungspunkte von Zufahrten für Notfall, Patienten/Besucher, Warenannahme, öffentlicher Verkehr und Baustelle werden vermieden. Für die Bauarbeiten werden staub-, lärm- und vibrationsarme Baumethoden gewählt. Im Zweifelsfalle muss die Baustelle aber trotz diesen Methoden auch einmal ruhen und warten.